Erkennungsmarke

Ein Langzeitprojekt, bei dem ich ehemalige und aktive Soldaten anonym portraitiere und nach den Gedanken zu ihrer Erkennungsmarke frage.
Die Erkennungsmarke dient zur Identifizierung von toten Soldaten und hat zwei identische Hälften, die man leicht trennen kann.
Eingeprägt sind die Sozialversicherungsnummer, die Blutgruppe, ein Länderkürzel und z.T. die Religionszugehörigkeit.
Es gibt sie in vielen Armeen dieser Welt.

Die Bedeutung der Hundemarke. Insbesondere die Perforation. Wenn die gebrochen ist oder wird, dann ist etwas Schreckliches passiert. Ein Stück Blech, welches dann die letzte Identität darstellt.
U., Wehrdienst 1979/80

Wir werden zu den Menschen, die wir im Leben sein sollen.
T., Berufssoldat

In einem Länd wie dem unseren, in dem es für jeden Bürger ausgeprägt viele Rechte gibt, halte ich es für mehr als angebracht, diesem Länd, also uns allen, etwas zurück zu geben. Nach dem Motto: Frage nicht, was Dein Land für Dich tun kann, sondern was Du für Dein Land tun kannst. Ein Dienst, egal welcher Natur, militärisch oder zivil für jeden Bürger stellt zumindest eine Antwort hierauf dar.
H., Wehrdienst 1975/76

Der Wert und die Stärke einer Gemeinschaft ergeben sich aus dem Willen etwas füreinander zu tun und den Opfern die jeder Einzelne bereit ist dafür zu geben.
F., Berufssoldat

Ich war damals zu faul, den Wehrdienst zu verweigern.
D., Wehrdienst 1979/80

Warum habe ich diese Marke aufgehoben? Nicht weil ich stolz darauf bin. Im Gegenteil. Ich habe den Wehrdienst nachträglich verweigert, vor strengen Herren mit abstrusen Fragen.
Welches Glück unsere Generation hatte, so lange in Frieden leben zu können.

G., Wehrdienst 1975/76

Einer aus der Familie reicht für den „Barras“
J., kein Militärdienst, mit der Marke seines Vaters (Kriegsteilnehmer des Afrikakorps im 2. Weltkrieg)